Schritt für Schritt Anleitung zur Berechnung der Volatilität
Die Berechnung historischer Volatilität in Excel ist ein wesentlicher Schritt in der Finanzanalyse. Volatilität, eine der bedeutendsten Risiko- und Portfoliokennzahlen, misst die Schwankungen eines Vermögenswerts über einen bestimmten Zeitraum.
Diese Kennzahl ist nicht nur für sich allein von Bedeutung, sondern dient auch als Grundlage für die Berechnung vieler weiterer Kennzahlen wie die Sharpe-Ratio und andere Risikomaße.
Schritt 1: Datensammlung
Zu Beginn sammeln Sie die historischen Preise des Vermögenswerts, für den Sie die Volatilität berechnen möchten. Tägliche, wöchentliche oder monatliche Schlusskurse sind übliche Datenpunkte.
Es ist wichtig, eine ausreichend lange Zeitspanne zu wählen, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, in der Regel sollte sie mindestens ein Jahr betragen.
Yahoo Finance stellt die benötigten historischen Kursdaten auf Schlusskursbasis kostenlos zur Verfügung.
Schritt 2: Datenvorbereitung
Importieren Sie die gesammelten historischen Preise in Excel und ordnen Sie diese in einer Spalte an, wobei jede Zeile einem bestimmten Zeitpunkt entspricht.
Bei dem Import der historischen Kursdaten von Yahoo Finance müssen die Daten manuell gepflegt werden, da diese auf der amerikanischen Schreibweise von Zahlen mit einem Punkt anstelle eines Kommas beruhen.
amerikanische Schreibweise = 5.123
deutsche Schreibweise = 5,123
Dazu müssen sie lediglich die Spalte mit den Kursdaten auswählen und auf „Werte ersetzen“ klicken. Dort dann bei „Zu suchender Wert“ einen Punkt „.“ eingeben und bei „Ersetzen durch“ ein Komma „,“ eingeben.
Schritt 3: Berechnung der Renditen
Um die historische Volatilität zu berechnen, benötigen Sie zunächst die täglichen Renditen des Vermögenswerts.
Die Rendite für jeden Tag wird mittels der Formel berechnen:
Rendite =(Aktueller Preis – Vorheriger Preis)/Vorheriger Preis
Schritt 4: Berechnung der Standardabweichung
Verwenden Sie die Excel-Funktion „STABW“ (STDEV auf Englisch), um die Standardabweichung der Renditen zu berechnen.
Die Standardabweichung misst die durchschnittliche Abweichung der Renditen vom Durchschnitt und ist ein Maß für die Volatilität.
Schritt 5: Berechnung der Volatilität
Multiplizieren Sie die Standardabweichung der Renditen mit der Wurzel der Anzahl der Handelstage pro Jahr, üblicherweise 252, um die historische Volatilität zu erhalten.
Volatilität = STABW(Renditen)*Wurzel(252)
Schritt 6: Interpretation
Nach der allgemeinen Finanztheorie deutet eine höhere Volatilität auf ein höheres Risiko hin, während eine niedrigere Volatilität auf ein geringeres Risiko hindeutet. Die durchschnittliche historische Volatilität von Aktienindizes wie dem DAX, S&P500 oder NASDAQ liegt typischerweise zwischen 12% bis 17%.
Fazit
Die historische Volatilität in Excel zu berechnen ist von entscheidender Bedeutung für die Finanzanalyse. Mit diesen Schritten können Sie nicht nur die Volatilität eines Vermögenswerts verstehen, sondern auch als Grundlage für die Bewertung von Risiken und die Entwicklung von Anlagestrategien dienen.
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